Gedankenschnipsel vom Lehrerausflug. War klasse, genauso witzig wie letztes Jahr, stellenweise sogar besser. Mit Navi (ich nenne sie mal Uschi) Station 1 (Tonys Landgasthof) gut gefunden. Der Service war eine Katastrophe, nach etwa einer Stunde hatten wir das erste Getränk und mussten uns mit dem Essen echt beeilen. Stimmung trotzdem gut, da im Partymobil auf dem Weg dahin schon ein wenig Alkohol konsumiert wurde (von den Beifahrern, versteht sich). Über Schülerscherze gekichert (was man mit Kondomen alles machen kann), über alles Mögliche gequatscht. Kollegium teilt sich, ein Drittel geht klettern, ein Drittel in der Stadt lustwandeln und ein Drittel Schlauchboot fahren. Weg zur Station 2 endete im Feld. Uschi die Entlassung angedroht (sie weigerte sich standhaft eine neue Route zu berechnen und wollte immer wenden), echte Menschen nach dem Weg gefragt. Else (die Uschi eines Kollegen) hatte richtig gelotst. Blaue Lagune gefunden. http://www.blaue-lagune.de/ Sehr schön da. Irgendwann hatte auch der letzte Kollege (seine Uschi war noch unfähiger) den Weg gefunden und das Abenteuer Hochseilgarten konnte beginnen. Wir sind alle Routen gegangen. War klasse, anders als letztes Jahr, weil man sich nicht selbst umklinken musste, dafür waren die Strecken schwieriger. Am Einstieg zur schwarzen Route (das ist die Schwierigste) wäre ich fast gescheitert. (Das auf dem Bild bin ich nicht, das habe ich von der Homepage genommen.)

Ich hatte versucht, nicht auf einem Seil, sondern auf beiden die Beine zu haben, bin abgerutscht und hing dann in den Seilen. Hat ganz schön wehgetan und richtig viel Kraft gekostet, da wieder herauszukommen. Kann jetzt stolz ca. 4 fette Prellungen zur Schau stellen. Der Rest war dann aber ganz gut zu bewältigen. Dann: Mutsprung. Aus ca. 16 m Höhe einfach einen Schritt ins Leere machen. Ich hatte Schiss. So richtig. Irgendwo raufklettern: kein Problem, aber runterkommen geht gar nicht gut. Gruppendruck, man will sich keine Blöße geben, also Herz in die Hand und los. Kreischen erleichtert. Adrenalin pur. Danach noch ein Versuch in der Kletterwand. Mit Kaffee gestärkt. Fazit: Natur pur, Bewegung an der frischen Luft. Klasse! Weg zu Station 3 in Kolonne, da Uschi immer noch misstrauisch beäugt wird. Kollege mit Else fährt vor. Biegt links ab, Uschi will geradeaus. Wir geben ihr eine letzte Chance und erfahren damit einen Vorsprung von 1 Minute. Uschis Ruf rehabilitiert. Krass Kulturschock: Cosmic Bowling. Schluss mit lustig, statt Natur pur laute Musik, künstliches Licht, Kindergeburtstage auf Bowlingbahnen. Kollegium wieder vereint. Bowling trotzdem spaßig. Bahn stabil, widersteht plumpsenden Kugeln. Nach einer Stunde war die Zeit abgelaufen. Pflichtteil beendet, ab da freiwillige Belustigung. Auf zur letzten Etappe: unser Hotel. Uschi zuverlässig, außerdem helfen Ortskenntnisse (da fahre ich immer vorbei, wenn ich meine Eltern besuche). Klasse Kellnerin, sehr witzig, sehr schlagfertig (zu Chef: wollen Sie jetzt endlich ‚ne Runde geben oder was?“). Klasse Essen. Gute Stimmung, mittlerweile doch recht feucht-fröhlich. Kollegium auf die üblichen Verdächtigen geschrumpft. Trotzdem will Kellnerin irgendwann nach Hause. Bedürfnis nach Frischluft verschafft uns einen Mitternachtsspaziergang. Die ersten schwächeln und gehen schlafen. Wir finden noch ein nettes Lokal, das leider auch irgendwann schließt. Lehrer verwandeln sich zurück in Schüler auf Klassenfahrten. Der heimlich mitgebrachte Alkohol wird in ein Zimmer geschmuggelt. Dazu Süßigkeiten. Alle sitzen friedlich auf den Betten, erzählen sich was und giggeln vor sich hin. Eigentlich hätten wir damit gerechnet, dass jeden Moment ein entnervter Kollege in typischer Klassenfahrtsmanier ins Zimmer stürm. „Müsst ihr eigentlich so laut sein? Ich will schlafen. Wisst ihr eigentlich wie spät es ist? Jungs und Mädchen in einem Zimmer? Geht ja gar nicht. Und dann auch noch Alkohol? Was da alles passieren kann. Ich rufe sofort eure Eltern an!...“ Ist nichts passiert (wollte ich nur erwähnt haben). Morgens beim Frühstück erfährt man dann, dass diese Gedanken durchaus dem einen oder anderen durch den Kopf gegangen sind („Ihr wart ganz schön laut, aber mir war das zu blöd im Schlafanzug noch rüberzukommen…“). Hätte bestimmt zu noch mehr Heiterkeitsausbrüchen geführt. Gegen 3.15 kann ich nicht mehr und gehe ins Bett. Problem 1: Federbett. Ich als Allergikerin habe sofort dicke Augen und kriege keine Luft durch die Nase. Problem 2: zu warm. Viel zu warm. Problem 3: Mücke. Problem 4: den toten Punkt überwunden. Komme nicht runter. Gedanken kreisen. Dumdidum. Ob jetzt alle schlafen? Dumdidum. Wie schön bunt wohl morgen die Prellungen aussehen? Dumdidum. Mist, ich muss aufs Klo. Dumdidum. Wie spät ist es wohl? Dumdidum. Schlafen wäre schlau. Dumdidum. Mücke hat erneut zugestochen. Mistvieh! Dumdidum. Drehe mich und wälze mich und habe gefühlt eine Stunde geschlafen. Aber nicht am Stück. Sehe auch so aus. Nach der Dusche geht’s besser. Nach drei Tassen Kaffee noch besser. Auf zu den Kanus. Ganz schön wackelig. Warum hat mein Kollege einen Neoprenanzug an? Was hat der vor? Warum muss ich mit dem in ein Boot? Warum wollen Männer immer Rennen fahren und sich gegenseitig nass spritzen? Irgendwann lassen wir das rein männliche Boot ziehen und genießen die Landschaft. Die Ruhe. Geben zwischendurch mal wieder Gas. Die Sonne kommt raus. Schön. Fast wie Urlaub. Nach zwei Stunden sind wir am Ziel. Einerseits schade, andererseits gut, da ich inzwischen Blasen an den Händen habe und meine Arme ganz schön lahm sind. Ganz ruhige Stimmung, alle hängen ein wenig in den Seilen. Wir verabschieden uns und fahren nach Hause. Fazit: ganz sicher nicht gesund, zu viel Alkohol, zu viel Süßkram, zu wenig Obst und Gemüse, viel zu wenig Schlaf, mir tut alles weh. Drei Blasen, vier Prellungen, Muskelkater vom Feinsten. Aber auch in den Bauchmuskeln vom Lachen. Gut für die Seele, gut für die Stimmung. Warum nur einmal im Jahr?
5 Kommentare:
Wahnsinn! Das hört sich ja klasse an!
Beim Sprung und schwarzer Tour hätte ich vermutlich gekniffen. Du bist bei beiden durch? Alle Achtung :daumen:
und überhaupt ist das ja eine tolle Art von "Betriebsausflug". Wäre bei uns völlig unvorstellbar *neid*
Postkarte vom Schafreuter fällt übrigens aus. Er stand schneebedeckt und unbezwungen in der Landschaft. Weil in dem Gebiet ab 1000hm Schnee lag, wegen Lawinengefahr vor Touren in den bayrischen Voralpen gewarnt wurde und für das ganze Wochenende weitere Niederschläge angekündigt waren. Also blieben alle 5, die hätten teilnehmen wollen, mit ihren Hintern zu Hause. Einerseits sehr schade - andererseits konnte ich noch ein paar Laufkilometer draufhauen.
Aber dadurch gibt's eben keine Postkarte für dich ;-/
War klasse! Ich hatte nach den beiden "leichteren" Touren Lust weiterzumachen. Irgendwie hatte ich an dem Tag raus, mich dadurch zu schaukeln und das Schaukeln zu genbießen, statt verkrampft in den Seilen zu hängen. Und nach dem ersten Hindernis war die schwarze Tour machbar. Das erste war allerdings richtig ekelig. Letztes jahr gab es so eie Art Seilrutsche. Da habe ich gekniffen und mich ganz lange darüber geärgert. Und wenn alle springen, auch die, die man eigentlich für viel weniger mutig hält als man es selbst ist... Ich bin stolz auf mich!
So eine Art von "Betriebsausflug" haben wir auch erst seit letztes Jahr. Vorher ging das eher in Richtung "gemütlich spazierengehen" oder "Höhle besichtigen" oder wir waren in einem Naturpark ode so, immer schön gemütlich, immer möglichst ohne Kosten, mitten in der Woche und immer spätestens um 16.00 zu Ende. Letztes Jahr kam dann die Idee auf, mal was mit Übernachtung zu machen und verschiedene Sportarten anzubieten. Der Haken ist, dass dann eben nciht alle dasselbe tun, aber bei einem Kollegium von 70 Leuten kann man das sowieso nicht erreichen.
Wirklich sehr schade, dass eure Tour ausfallen musste. Gar nicht mal wegen der Postkarte, ich hatte mich auf einen Bericht mit einer genauen Erläuterung der Gefahrenstellen gefreut, um für mich abschätzen zu können, ob ich mir das zutrauen kann. So gesehen war das mit dem Lehrerausflug ja dann doch perfektes Timing.
Hallo Brownie,
ich lese schon seit ein paar Tagen mit und oute mich jetzt mal ;-)
Klingt nach einem wirklich gelungenen Lehrerausflug. Klettern reizt mich ja auch immer mal an so einer Wand, aber jetzt bin ich doch schon wieder etwas verschreckt von wegen der Art des Wiederrunterkommens, da hatte ich so noch nie drüber nachgedacht *lach*
Übrigens, das mit den getönten/gefärben Haaren merken viele erst viel später. Mich haben sie schon 4 Wochen danach gefragt ;-) oder wenn ich gar nichts gemacht hatte und alles so war wie vorher .. hihi .. so viel zum Thema Aufmerksamkeit.
Schönen Sonntag noch, möglichst ohne Korrigieren
Michi
(Mik aus l-a)
Huhu michi, herzlich willkommen!
Normalerweise ist das Wiederrunterkommen in der Kletterwand kein Problem, man ist ja gesichert, und der, der sichert, lässt einen langsam runter. Geht auch für Schisser wie mich. In der Anlage, wo wir Freitag waren, arbeiten die mit einem anderen System, da hängt man an einer Art Sicherheitsgurt, der dann selbständig strammer zieht und einen, sobald man loslässt, dann langsam wieder runterlässt. Gut, wenn man auf Technik vertraut, aber mir gibt der Mensch am anderen Ende in der Regel ein besseres Gefühl. Ist aber wohl unterm Strich gefährlicher, weil Menschen eher Fehler machen als automatische Systeme. Wie beim Umklinken, es gibt Leute, die dann beide Karabiner auf einmal losmachen, und dann ist natürlich alles zu spät.
Habe schon 3,5 Klausuren geschafft, muss aus dem Stapel noch 8 und habe noch einen mit 18. Nicht alles heute.
Hmm.. ich werde mir das wohl erst mal anschauen in der Kletterhalle ;-)
Danke für Deinen Eintrag und schönen Abend noch.
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