Stefan ist Fan von Metallica und ich habe mich überreden
lassen mitzugehen. Eigentlich hätten wir auch gerne die Rolling Stones gesehen (Samstag) und Ed Sheeran (Sonntag), aber die Dreitagestickets waren innerhalb weniger Minuten ausverkauft. Schade!
Uns interessierten erst die Bands ab 17.00, also sind wir so
gegen 16.00 losgefahren ins Abenteuer. Die Parkplätze waren gut ausgeschildert,
das ging problemlos. Wir mussten von da aus ca. eine halbe Stunde zum Festivalgelände
laufen und waren innen dann erst einmal erschlagen von der Hitze und den
Menschenmassen. Als wir noch dabei waren uns zu orientieren, kam ein junger
Mann auf Stefan zu und wollte ihm was in die Hand drücken. Der sagte direkt „nein
danke“, bevor er überhaupt gesehen hatte, was Sache war. Da ich daneben stand,
kam ich dann in den Genuss von 6 Essensmarken im Wert von 15 Euro. Ich war so perplex,
dass ich mich noch nicht einmal bedanken konnte.Also: danke an den unbekannten Spender!
Es war sonnig und heiß, es war gut was los und es gab einiges zu gucken. Hier ein paar Vor-Unwetter-Impressionen.
Wir sind dann übers Gelände gebummelt, haben und was zu
essen geholt, zwei T-Shirts gekauft und uns dann geärgert, dass wir die Zeit
vergessen hatten und von Jake Bugg nur noch 10 Minuten mitbekommen haben. Der
war gut. Was gut war: es gab an einigen Stellen kostenlos (herrlich kühles) Leitungswasser,
sodass man nicht gezwungen war, Getränke zu kaufen.
Während Arcade Fire spielte, wurde der Himmel immer
bedrohlicher und auf den Monitoren kam die Unwetterwarnung, man wurde
aufgefordert, sich nicht in der Nähe von Türmen, Zelten oder Bäumen
aufzuhalten, sondern sich hinzuhocken. Schön und gut, aber die Zelte waren die
einzige Chance, überhaupt trocken zu bleiben. Wir haben noch versucht,
Regencapes zu kaufen, aber uns würde die Tür vor der Nase zugeklappt, weil es
wohl zu gefährlich war, an so einem Stand unter der Klappe zu stehen. Also sind
wir einigermaßen nass geworden und haben dann doch unter einem Zelt Schutz
gesucht.
Das war, ehrlich gesagt, richtig schrecklich. Ich war
klatschnass, ich habe gefroren, ich hatte echt Angst, weil es heftig windig
wurde und das Gewitter rundum zu sein schien. Ich fand die Blitze besonders
schlimm. Eigentlich sollte Metallica um 20:40 anfangen, aber zu dem Zeitpunkt
war das Gewitter noch ziemlich im Gange. Hat was, wenn die Menge bei jedem
Blitz jubelt wie beim Fußball, wenn ein Tor fällt. Aber so richtig wohl war mir
nicht dabei. Wir haben uns dann entschieden, auch nach dem Regen noch
Regencapes zu kaufen, denn ob man es glaubt oder nicht, eine
Ganzkörper-Plastik-Verhüllung wärmt ein wenig, sodass man nicht kalte, nasse
Klamotten am Leib hat, sondern warme. Und auf wundersame Weise waren die neu
gekauften T-Shirts halbwegs trocken geblieben, sodass ich mich unter der Hülle
mal eben umgezogen habe. Gegen nasse Füße hat das allerdings nicht geholfen.
Gegen 22.00 ging das Konzert dann so richtig los. Metallica by request. Ist
nicht so ganz meine Musik, aber ich hatte trotzdem Spaß. Zwei Songs fand ich
richtig gut (Whiskey in the Jar und Nothing else matters), die Band war mir
sympathisch, die Show war gut und die Fans waren sehenswert. Mehr Männer als
Frauen, überdurchschnittlich viele davon mit langen Haaren und langen Bärten,
die fröhlich Luftgitarre spielten und headbangten. Schluss war dann gegen 0.30,
und dann kam noch ein kleines Feuerwerk und der Weg zum Auto und nach Hause.
Erkenntnisse: das war richtig gut organisiert, was parken,
Toiletten, Wasser, Essen etc. betrifft. Die Stimmung war total fröhlich und
schön (auch während des Gewitters), es gab trotz der Massen und trotz einiger Warteschlangen (Wasser,
Falafel) kein Gemotze, Gedränge, Geschimpfe. Das Angebot an Essen war richtig
vielfältig, die Preise waren im Rahmen (bei Robbie gab es nur Wurst, Fritten
und Brezeln). Die Unmengen an Müll. die überall rumlagen, fand ich nicht so
toll (die sieht man auch auf den Bildern), da fehlten irgendwie Abfalleimer und Leute, die zwischendurch mal was
einsammeln. Autofahren auf matschigem Feldweg ist wie bei Schnee, man kommt ins Rutschen und es besteht die Gefahr, sich festzufahren.
Ich bin nicht zu alt für sowas, und wenn die Bands stimmen, will
ich nächstes Jahr wieder hin. Dann werde ich das Regencape und einen dicken
Pulli einpacken.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen