Dienstag, 10. Juni 2014

Pinkpop



Stefan ist Fan von Metallica und ich habe mich überreden lassen mitzugehen. Eigentlich hätten wir auch gerne die Rolling Stones gesehen (Samstag) und Ed Sheeran (Sonntag), aber die Dreitagestickets waren innerhalb weniger Minuten ausverkauft. Schade! 
Uns interessierten erst die Bands ab 17.00, also sind wir so gegen 16.00 losgefahren ins Abenteuer. Die Parkplätze waren gut ausgeschildert, das ging problemlos. Wir mussten von da aus ca. eine halbe Stunde zum Festivalgelände laufen und waren innen dann erst einmal erschlagen von der Hitze und den Menschenmassen. Als wir noch dabei waren uns zu orientieren, kam ein junger Mann auf Stefan zu und wollte ihm was in die Hand drücken. Der sagte direkt „nein danke“, bevor er überhaupt gesehen hatte, was Sache war. Da ich daneben stand, kam ich dann in den Genuss von 6 Essensmarken im Wert von 15 Euro. Ich war so perplex, dass ich mich noch nicht einmal bedanken konnte.Also: danke an den unbekannten Spender!
Es war sonnig und heiß, es war gut was los und es gab einiges zu gucken. Hier ein paar Vor-Unwetter-Impressionen. 




 


Wir sind dann übers Gelände gebummelt, haben und was zu essen geholt, zwei T-Shirts gekauft und uns dann geärgert, dass wir die Zeit vergessen hatten und von Jake Bugg nur noch 10 Minuten mitbekommen haben. Der war gut. Was gut war: es gab an einigen Stellen kostenlos (herrlich kühles) Leitungswasser, sodass man nicht gezwungen war, Getränke zu kaufen. 


Während Arcade Fire spielte, wurde der Himmel immer bedrohlicher und auf den Monitoren kam die Unwetterwarnung, man wurde aufgefordert, sich nicht in der Nähe von Türmen, Zelten oder Bäumen aufzuhalten, sondern sich hinzuhocken. Schön und gut, aber die Zelte waren die einzige Chance, überhaupt trocken zu bleiben. Wir haben noch versucht, Regencapes zu kaufen, aber uns würde die Tür vor der Nase zugeklappt, weil es wohl zu gefährlich war, an so einem Stand unter der Klappe zu stehen. Also sind wir einigermaßen nass geworden und haben dann doch unter einem Zelt Schutz gesucht. 

 

 

 

Das war, ehrlich gesagt, richtig schrecklich. Ich war klatschnass, ich habe gefroren, ich hatte echt Angst, weil es heftig windig wurde und das Gewitter rundum zu sein schien. Ich fand die Blitze besonders schlimm. Eigentlich sollte Metallica um 20:40 anfangen, aber zu dem Zeitpunkt war das Gewitter noch ziemlich im Gange. Hat was, wenn die Menge bei jedem Blitz jubelt wie beim Fußball, wenn ein Tor fällt. Aber so richtig wohl war mir nicht dabei. Wir haben uns dann entschieden, auch nach dem Regen noch Regencapes zu kaufen, denn ob man es glaubt oder nicht, eine Ganzkörper-Plastik-Verhüllung wärmt ein wenig, sodass man nicht kalte, nasse Klamotten am Leib hat, sondern warme. Und auf wundersame Weise waren die neu gekauften T-Shirts halbwegs trocken geblieben, sodass ich mich unter der Hülle mal eben umgezogen habe. Gegen nasse Füße hat das allerdings nicht geholfen. 

Gegen 22.00 ging das Konzert dann so richtig los. Metallica by request. Ist nicht so ganz meine Musik, aber ich hatte trotzdem Spaß. Zwei Songs fand ich richtig gut (Whiskey in the Jar und Nothing else matters), die Band war mir sympathisch, die Show war gut und die Fans waren sehenswert. Mehr Männer als Frauen, überdurchschnittlich viele davon mit langen Haaren und langen Bärten, die fröhlich Luftgitarre spielten und headbangten. Schluss war dann gegen 0.30, und dann kam noch ein kleines Feuerwerk und der Weg zum Auto und nach Hause. 
 

Erkenntnisse: das war richtig gut organisiert, was parken, Toiletten, Wasser, Essen etc. betrifft. Die Stimmung war total fröhlich und schön (auch während des Gewitters), es gab trotz der Massen und trotz einiger Warteschlangen (Wasser, Falafel) kein Gemotze, Gedränge, Geschimpfe. Das Angebot an Essen war richtig vielfältig, die Preise waren im Rahmen (bei Robbie gab es nur Wurst, Fritten und Brezeln). Die Unmengen an Müll. die überall rumlagen, fand ich nicht so toll (die sieht man auch auf den Bildern), da fehlten irgendwie Abfalleimer und Leute, die zwischendurch mal was einsammeln. Autofahren auf matschigem Feldweg ist wie bei Schnee, man kommt ins Rutschen und es besteht die Gefahr, sich festzufahren. 

Ich bin nicht zu alt für sowas, und wenn die Bands stimmen, will ich nächstes Jahr wieder hin. Dann werde ich das Regencape und einen dicken Pulli einpacken.  

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