Der Tag der Abreise. Unspektakulär, wenn man mal davon absieht, dass es gar nicht so einfach ist, den einen freien Platz in einem Parkhaus mit ca. 5000 Stellplätzen zu finden. Hat aber geklappt. Flug problemlos, Transfer zum Hotel ebenso.
Sonntag, 22. Juli 2007
Irgendwie war der Tag heute ganz unwirklich, weil ich Harry Potter gelesen habe. Um 21.50 habe ich das Buch zugeklappt und das war es. Es ist immer ein blödes Gefühl, wenn ein dickes Buch fertig gelesen ist. Es ist irgendwie noch blöder, wenn dieses Buch das letzte in einer Serie war. Diese Geschichte hat mich seit 1998 begleitet, als Stefan mir einfach mal den ersten Band mitgebracht hat. Schon ein Phänomen.
Gelesen habe ich hauptsächlich am Strand. Wir sind gemütlich dahin gelaufen (ca. 1 Stunde). Der Weg ging an der Küste entlang, und es raschelte in einer Tour im Gebüsch. Eidechsen, in allen Größen und vielen Farben. Es war ein schöner Weg mit vielen netten Blicken aufs Meer. Zum Teil nicht geeignet für Leute, die nicht schwindelfrei sind.
Der Anfang des Wanderweges in der Nähe unseres Hotels und der Wetterindikator - Berg klar, hohe Sonnenwahrscheinlichkeit, Berg im Dunst, eher wenig Sonne.
Die erste der vielen Eidechsen. Zuerst waren sie was Besonderes, aber nach einiger Zeit hatte man sich an die gewöhnt und wollte nicht mehr von jeder ein Foto machen.
Und noch eine...
Ganz schön steil.
Am Strand haben uns zwei Liegen und einen Sonnenschirm gemietet und es uns gemütlich gemacht. Die rote Flagge war oben, und das nicht ohne Grund. Ganz schön heftige Wellen, die einen, wenn man nicht aufpasst, mal eben umhauen. Es war leider fast die ganze Zeit bewölkt, aber trotzdem warm. Deshalb hatte ich auch nicht allzu viel Lust Fotos zu machen. Trotz der Bewölkung hatte die Sonne ganz schön Kraft, was Stefan, der es nicht nötig fand Sonnencreme zu benutzen, dann schmerzhaft erfahren musste.
Abends hatte es sich dann aufgeklart und man konnte Palmen vor blauem Himmel fotografieren. Eines meiner Lieblingsmotive.
Montag, 23. Juli 2007
Der Montag war ein klarer, sonniger Tag.
Wir sind an der Küste entlang nach Puerto reingegangen. Die Wege sind steil und uneben, und ich wäre nicht im Traum auf die Idee gekommen, da joggen zu gehen. Wir haben uns, da die Sonne so schön schien. ein nettes Plätzchen am Strand gesucht, unter einer Palme, und dann nahm das Unheil seinen Lauf… Denn der Weg zum Wasser war einigermaßen weit und ich bin ja so doof! Ich hätte ja mal darauf kommen können, dass schwarzer Sand heiß wird, vor allem, wenn die Sonne darauf scheint. Statt dann nach ein paar Schritten zurückzugehen und Sandalen anzuziehen bin ich tapfer (bescheuert!!!) zum Wasser gesprintet und habe erst einmal die Füße gekühlt und bin schwimmen gegangen (gelbe Fahne, weniger Wellen, super schön!!!). Und habe mir, während ich da so rumschwamm, überlegt, wie ich wohl zurückkomme. Schnell! Als ich wieder an der Liege war, hätte ich fast losgeheult, weil die Füße so wehtaten. Sandalen an, ab zur Dusche, erst einmal den Sand abspülen und kühlen und dann mal Bestandsaufnahme. Ich hatte an jedem Zeh und an zwei Stellen unter dem Fuß eine Blase, vermutlich eine Brandblase. Ganz klasse, am zweiten Tag schon selbst den Urlaub versaut durch meine eigene Blödheit.
Irgendwann hörte es dann auf wehzutun und ich bin noch einmal ins Wasser gegangen – mit Sandalen, gut, dass es diese total genialen Trekking-Sandalen gibt, mit denen man auch mal im Meer schwimmen kann.
Den Rückweg zum Hotel (wieder ca. eine Stunde munter den Berg rauf und runter) habe ich irgendwie hingekriegt, aber schön ist anders.
Dienstag, 24. Juli 2007
Bestandsaufnahme am nächsten Morgen: 11 fette Blasen, die am rechten Fuß so richtig prall. Und ich habe mir echt einen Kopf gemacht, was man damit am besten anstellt. Aufmachen? In Ruhe lassen? Ich hätte mir echt in den Hintern beißen können, weil ich so doof war! Hatte keine Ruhe, habe also einen Doc aufgesucht. Der hat dann ohne großes Tamtam die sechs dicksten Dinger aufgemacht und desinfiziert und mir einen super schicken Verband drumgewickelt, der so klasse war, dass er, nachdem wir wieder im Hotel waren, schon abfiel. (Davon habe ich kein Foto, das war mir zu blöd). Zu allem Überfluss habe ich mir auch noch an der Balkontür einen Fingernagel abgerissen. Um weitere Katastrophen zu vermeiden haben wir einen ganz ruhigen Tag im Hotel gemacht, mit Buch am Pool. Die Sonne war eh weg, nachmittags hat es dann sogar ein bisschen geregnet.
Für Stefans Haut gar nicht so schlecht. Hier seine Nase:
Und ich hatte auch so gar keinen Drang in den Pool zu springen.
Abends musste ich dann noch einen kleinen Spaziergang machen, weil ich nicht den ganzen Tag stillsitzen kann. Das ging relativ schmerzfrei, immerhin.
Mittwoch, 25. Juli 2007
Wieder relativ bewölkt, wieder relativ windstill, also auch keine große Hoffnung, dass es aufklart. Also haben wir uns in das Abenteuer TITSA gestürzt und sind mit dem Linienbus nach El Sauzal zum Weinmuseum gefahren. Mit Händen und Füßen habe ich ein Bono-Bus-Ticket erstanden und einen Busfahrplan organisiert. Irgendwann vor 20 Jahren hatte ich mal Spanisch in der Schule, aber der aktive Wortschatz ist mehr so Null. Ich verstehe aber noch eine ganze Menge, wenn die Leute langsam reden. Und die Leute an der Busstation konnten in etwa so gut Englisch wie ich Spanisch, das hat auch nicht geholfen. Das Museum war ganz nett gemacht. Das Honigmuseum nebenan war aber eher langweilig. Die Aussicht vom Bus aus war hingegen klasse. Wie das wohl mit klarem Himmel ausgesehen hätte?
Der Strand wirkt grau in grau auch nicht ganz so klasse. Kalt war es nicht, aber so ist das Wasser halt wenig einladend. Angesichts meiner Füße auch wieder ganz hilfreich.
Donnerstag, 26. Juli 2007
Immer noch keine Sonne. Trotzdem haben wir eine schöne Wanderung an der Küste entlang gemacht.
Am Anfang wunderten wir uns, wem dieses Tor wohl den Weg versperren sollte.
Wir waren alles in allem ca. 4 Stunden unterwegs. Der Steinstrand hatte was, auch wenn ich den Abstieg nicht einfach fand, ich habe es nicht so mit steilen Wegen, die mit ganz feiner, lockerer Erde bedeckt sind, weil ich immer das Gefühl habe wegzurutschen.
Es gab noch ein altes Gebäude zu besichtigen, dessen Zweck ich nicht ganz herausgefunden habe.
Der Rückweg ging dann durch Bananenplantagen.
Nachmittags habe ich dann die Hotelkatze geknuddelt und gelesen. Die Sonne hat sich nicht mehr blicken lassen, und von daher haben wir uns für den nächsten Tag ein Auto reserviert.
Freitag, 27. Juli
Das erste Ziel war der Teide-Nationalpark. Losgefahren sind wir bei starker Bewölkung, aber nach einigen Kilometern klarte es auf und man konnte auf die Wolken, die über Puerte de la Cruz klebten, heruntergucken.
Die Fahrt durch den Nationalpark war ganz schön beeindruckend, völlig andere Landschaft, als man das sonst so kennt. Man hätte auch mit der Seilbahn auf die Spitze fahren können, aber angesichts der Warteschlangen und des Preises (24 Euro pro Person) haben wir uns das dann verkniffen.
Danach haben wir dann einen Abstecher in den Süden gemacht, nach Los Christianos bzw. Playa de las Americas. Aus dem Nichts gestampfte Touristen-Städte. Kann man geteilter Meinung drüber sein. Ursprünglich und natürlich ist hier gar nichts, und die Landschaft hat auch rein gar nichts zu bieten, fast wüstenähnlich karg. Ideal, um Strände anzulegen, eine Promenade zu bauen und Hotels in die Nähe zu stellen. Die fand ich aber ganz nett gemacht, und es gab alles, was das Touristenherz begehrt, Sonne, Strand (heller Sand), Meer (durch Wellenbrecher beruhigt, quasi kindersicher), Geschäfte, Restaurants, eine lange Promenade zum Spazierengehen… Auch nett, und eben relativ sonnensicher und nicht den ganzen Tag unter Wolken. Ich habe den Aufenthalt dort genossen.
Samstag, 28. Juli 2007
Zum Abschied zeigte sich Puerto de la Cruz dann endlich mal wieder von seiner sonnigen Seite.
Es gab einen frischen Wind, das Meer war wesentlich aufgewühlter und irgendwie sieht alles doch viel freundlicher aus, wenn die Sonne scheint und der Himmel blau ist.
Man kann sogar von Puerto aus den Teide sehen!
Wir sind mit dem Bus nach Puerto reingefahren, ganz gemütlich spazieren gegangen und haben uns dann an wieder ein nettes Plätzchen am Strand gesucht. Baden verboten, wegen der Wellen.
Es war ganz schön schwierig einfach nur nicht umzufallen, und ich habe mich nicht getraut, so richtig ins Wasser zu gehen. Die Leute sind reihenweise von den Wellen umgehauen worden, und ich hatte wenig Lust, ein paar Meter über den Boden getrieben zu werden und mir die Knie aufzuschürfen.
Gegen 15.00 sind wir dann zurück zum Hotel gelaufen, und das war bei der Wärme ganz schön anstrengend. Gut, dass man im Hotel noch duschen konnte.
Die Rückreise war dann irgendwie doof, weil der Flieger Verspätung hatte und wir so oder so schon mitten in der Nacht gelandet wären. Um 5.30 bin ich dann endlich ins Bett geplumpst und heute Morgen davon wach geworden, dass der Regen gegen die Scheiben prasselte. Willkommen zu Hause, und wenn man sich auf eins verlassen kann, dann darauf, dass dies wohl die verregnetsten Sommerferien in NRW waren, die ich je erlebt habe. Von daher bin ich umso glücklicher, dass ich diese eine Woche Urlaub am Meer hatte.
2 Kommentare:
Als ich 13 war, verbrachten wir mal 3 Wochen auf Teneriffa. In dem Alter machte es tierisch Spaß den ganzen Tag auf den, bei Ebbe trockenen, Lavafelsen rumzuturnen und in den Tümpeln allerlei Getier zu fangen. Auch die Bananenplantagen fand ich klasse ! Leider sind wir nie auf den Vulkan gefahren obwohl wir ihn von uns aus sehr gut sehen konnten.
Freut mich das ihr einen tollen Urlaub hattet, trotz Blasen, Wolken und hohen Wellen.
Hallo,
ich freue mich das du einen schönen Urlaub hattest. Die Foto´s sind sehr schön!!! LG Christin
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