Montag, 26. August 2013

Everything's bigger in Texas

Nach der Beerdigung (erträglich) und einer weiteren Woche zum Regeln aller möglichen Dinge haben wir uns doch noch zwei Wochen Urlaub gegönnt, und zwar in Texas.
Texas? Wie kommt man auf Texas? Ist kein Staat, der hoch auf der Liste deutscher Touristen stehen würde. Zumindest haben wir in den zwei Wochen dort keinen gesehen. Ich denke, die waren alle in Florida, Kalifornien oder dem Südwesten. Oder in den großen Städten. Wir haben Freunde in Texas (die ursprünglich aus Kalifornien kommen). Die haben ein großes Haus, mit Pool, und auch noch lange nicht alles gesehen, was schön ist.

Hier also meine bisherigen Empfehlungen:
South Padre Island rühmt sich, den schönsten Strand in Texas zu haben. Kann gut sein. Mir hat er jedenfalls ganz hervorragend gefallen. Wir hatten ein Motel relativ am Ende der Straße, d.h. es war relativ ruhig, und es sah so aus:

Schöner, weicher Sand, Wasser in der genau richtigen Temperatur, nette Wellen, hat mir richtig gut gefallen. Auch das Drumherum ist um diese Jahreszeit ganz schön. Viele nette Geschäfte, reichlich Auswahl an netten Restaurants, freundliche Leute und wunderbarer Sonnenschein. Jede Menge Pelikane, die man vom Liegestuhl aus beim Fischen beobachten kann, und nicht so viele Menschen. Wenn Spring Break ist, muss es relativ furchtbar sein, zumindest lassen das die T-Shirt-Motive erahnen: "Don't tell your madre what you did on Padre". Oder "What happened in Padre stays in Padre". Oder: "Bitch". Oder "Drunk", schön durchnummeriert, je nachdem, mit wie vielen Freunden man unterwegs ist.

San Antonio ist berühmt für "The Alamo" und eine verlorene Schlacht gegen die Mexikaner. Mir hat die Stadt richtig gut gefallen. Klar, The Alamo ist sehenswert.

 
Aber mir hat der River Walk ebenfalls ausgesprochen gut gefallen. Ein ganzes Netz von kleinen Flüssen, daran entlang ein Fußweg und Geschäfte und Restaurants, man kann dort wunderschön spazieren gehen. Auch empfehlenswert: die  Ghost Tour. Offenbar scheint es in San Antonio heftig umzugehen, wir haben dann erfahren, dass wir in einem Hotel übernachtet haben, in dem gleich mehrere Geister ihr Unwesen treiben. Uns war aber keiner begegnet.Das Holiday Inn Express war früher ein Gefängnis, in dem auch Hinrichtungen durchgeführt wurden. Weiß nicht, ob ich eine Übernachtung dort in Betracht ziehen würde. Und ob ich glauben soll, dass in einem Hotel, der früher ein Krankenhaus war, der Pool aus ehemaligen OP-Tischen zusammengezimmert wurde, weiß ich nicht. Die Tour führte zu einigen Highlights der Stadt und wir haben uns einige Gebäude am nächsten Tag noch einmal in Ruhe angesehen.

Galveston liegt ebenfalls am Golf von Mexiko. Dieses Jahr waren wir dort nicht am Strand, sondern in den  Moody Gardens. Der Eintritt ist recht teuer, aber die Regenwald-Pyramide und das Aquarium sind absolut sehenswert. Auch toll: die Rundfahrt mit dem Schaufelraddampfer. Im Moment gibt es dort eine Sonderausstellung über Dinosaurier, die eher enttäuschend war für alle über 5, und eine Ausstellung über Klang und Musik, die ich ebenfalls nicht so toll fand,. Außerdem kann man diverse Filme in 3D oder 4D sehen, die haben wir aber nicht mehr geschafft.

Wir waren ein bisschen shoppen (dank des derzeitigen Dollar-Kurses sehr reizvoll) und im Kino. Und wir haben natürlich auch viel gegessen. Und da wird das Motto "Everything's bigger in Texas" extrem deutlich. Die beste Aussicht und einene sehr leckeren Burger gab es bei Papa's on the lake.





Uns so insgesamt waren die Portionen riesig und es gab immer noch eine Option, das ganze noch kalorienreicher zu gestalten. Papa Murphy's "stuffed pizza" ist zum Beispiel eine Art Doppeldecker-Pizza mir reichlich Käse drin und drauf. Eine Pizza reicht, um 4 Leute satt zu bekommen. Kartoffelpüree oder Ofenkartoffeln kann man immer "loaded" bestellen, d.h. mit reichlich Käse oder Sour Cream. Beim Burger muss man grundsätzlich dazusagen, dass man keinen Käse will. Getränke kommen mit Refill bis zum Abwinken. Und so weiter. Aber es gibt immer auch eine schlanke Option, man muss sie nur suchen.

Das Wetter: heiß. Sehr. Eigentlich jeden Tag über 35° C. Auch bei Regen (es gab das eine oder andere Gewitter). Hohe Luftfeuchtigkeit. Deshalb findet man auch so gut wie keine Fußgänger oder Radfahrer und ist ohne Auto aufgeschmissen. Das kann aber auch daran liegen, dass es so gut wie keine Gehwege gibt, zumindest in den Wohngegenden. Für mich blöd: die lästigen Moskitos lieben dieses Wetter, und sie lieben mich. Wahrscheinlich können die riechen, dass ich ziemlich allergisch darauf reagiere. Wenn man sich mit entsprechendem Zeugs einsprüht, dann geht es. Aber so richtig toll ist diese Kombination aus Sonnencreme und Bug Repellent nicht. Und leider hatte ich's am letzten Tag vergessen, sodass der Rückflug dank dreier extrem juckender Beulen (und 10 kleineren) etwas unangenehm war.

Fazit: Texas ist riesig. Und auf alle Fälle sehenswert. Die Leute sind total freundlich und freuen sich, mal Touristen aus Deutschland kennen zu lernen. 


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