Von Perth aus sind wir mit dem Bus die Westküste hochgefahren. Unsere erste Station war Cervantes, eigentlich ein völlig unbemerkenswertes kleines Dorf. Es gibt eine Straße, ein Backpacker Hostel (super!), ein Restaurant, einen Ein-Raum-Mini-Supermarkt, einen Bottle Shop und ganz viel Nichts. Und einen, zumindest im Winter, relativ einsamen Sandstrand. Unser erster Sunset am Indischen Ozean:
Was Cervantes bemerkenswert macht, ist die Nähe zum Nambung National Park und den Pinnacles.
Hier wird erklärt, wie sie entstanden sind: http://www.dec.wa.gov.au/hotproperty/property/national-parks/nambung-national-park-pinnacles.html:
The Pinnacles
In the
The raw material for the limestone of the pinnacles came from sea shells in an earlier epoch rich in marine life. These shells were broken down into lime-rich sands which were brought ashore by waves and then carried inland by the wind to form high, mobile dunes. Three old systems of sand dunes run parallel to the WA coast, marking ancient shorelines.
The oldest of these, known as the Spearwood dune system, is characterised by yellow or brownish sands. In winter, rain, which is slightly acidic, dissolves small amounts of calcium carbonate as it percolates down through the sand. As the dune dries out during summer, this is precipitated as a cement around grains of sand in the lower levels of the dunes, binding them together and eventually producing a hard limestone rock, known as Tamala Limestone.
At the same time, vegetation that became established on the surface, aided this process. Plant roots stabilised the surface, and encouraged a more acidic layer of soil and humus (containing decayed plant and animal matter) to develop over the remaining quartz sand.
The acidic soil accelerated the leaching process, and a hard layer of calcrete formed over the softer limestone below. Cracks which formed in the calcrete layer were exploited by plant roots. When water seeped down along these channels, the softer limestone beneath was slowly leached away and the channels gradually filled with quartz sand. This subsurface erosion continued until only the most resilient columns remained. The Pinnacles, then, are the eroded remnants of the formerly thick bed of limestone.
As bush fires denuded the higher areas, south-westerly winds carried away the loose quartz sands and left these limestone pillars standing up to three and a half metres high.
Although the formation of the Pinnacles would have taken many thousands of years, they were probably only exposed in quite recent times. Aboriginal artefacts at least 6,000 years old have been found in the
Wir haben eine guided tour durch die Pinnacles gemacht, und Mike, unser Guide, hat uns alles Mögliche dazu erklärt und diverse Anekdoten erzählt. Was klasse. Er kannte auch die Punkte, von denen aus man den Sonnenuntergang am besten sehen und genießen konnte.
Kängurus
Meine ersten Kängurus habe ich ebenfalls auf dieser Tour zu den Pinnacles gesehen. Wir sind ca.
Am nächsten Morgen war ein Mädel aus Deutschland hier kurz vorm Verzweifeln, weil sie mit ihrem Leihwagen ein Känguru plattgefahren hatte. Ist dem Kängu nicht bekommen, dem Auto aber auch nicht. Ziemlich verbeult, das Ganze, und sie hatte eine Versicherung mit 1000 Dollar Selbstbeteiligung, das Auto aus Perth, also so richtig ätzend, wir haben erst einmal ein wenig getröstet (wurden hier vom Inhaber der Lodge gebeten, weil sie halt auch Deutsch war und irgendwie in ihrer Not nicht mehr so wirklich gut Englisch konnte). Irgendwie hatte ich die ollen Warnschilder ja nicht so ganz ernst genommen.... Aber sie war ja auf einer kleinen Straße unterwegs. Auf den Hauptverkehrsstraßen passiert das nicht. Dachte ich…
Aber Kängurus sind in Australien wie bei uns Fliegen. Zumindest ist das die Philosophie der Busfahrer bei Greyhound Australia. Für Kühe halten sie an, für Kängurus und anderen Kleinscheiß nicht. Alle Busse haben massive Stoßstangen, einen bedauerlichen Todesfall habe ich ziemlich nahe mitgekriegt. Kängu hoppelt auf Straße, sieht den Bus kommen, der wird langsamer, um dem Vieh die Chance zu geben abzuhauen, aber das dreht nicht etwa um, oder beeilt sich, sondern wartet, bis der Bus da ist. Hüpf, krawumm, roadkill. Suicide by Greyhound, gar nicht schön. Hat mich etwas mitgenommen, aber andererseits ist hier nichts außer Busch und Straße und alle paar hundert Kilometer mal ein Roadhouse, und so einem Bus macht das nix, bremsen wäre viel gefährlicher. Und wir doofen Europäer jubeln, wenn wir so ein Tier sehen und nehmen hin, wenn die eine oder andere Fliege auf der Windschutzscheibe das Zeitliche segnet. Auf der Etappe waren es jedenfalls mindestens zwei tote Beuteltiere. Wie gesagt, mich verfolgt das schon immer noch. Hatte einen Platz in der ersten Reihe und damit eine super Sicht aufs Geschehen. Also Achtung, wenn da vor wildlife gewarnt wird, dann ist es doch relativ wahrscheinlich, dass auch welches auftaucht, zumindest in der Dämmerung und früh morgens. Das Gras am Straßenrand ist offenbar doch das Leckerste.
Die Viecher sind aber niedlich. Und von daher hat jedes Roadhouse seine eigenen, meist Waisen, deren Mutter unter ein Auto gekommen ist. Die werden regelmäßig gefüttert und erfreuen die Touristen.
Greyhound Australia
Eine der preiswerteren Varianten, sich in Australien fortzubewegen, ist Greyhound Australia. Die Überlandbusse fahren die meisten Städte an, sind relativ modern, sauber, zuverlässig, eine gute Wahl, wenn man nichts dagegen hat, stundenlang im Bus zu sitzen. Zur Unterhaltung werden tagsüber Videos gezeigt. Wir haben insgesamt
Monkey Mia
Monkey Mia ist berühmt für die Delphine. Der erste Tag da war auch super. Delphine gesehen, am Strand spazieren gegangen, einen Nature Trail gemacht, abends mit einer Flasche Wein am Strand gesessen.
Am zweiten Tag hat es dann leider geregnet. Doof, wenn man schon ausgecheckt ist, den ganzen Tag auf den Bus warten muss und es dauerregnet. Das ist aber klasse da, ca. 13 Delphine kommen dreimal täglich am Strand gucken, was so los ist, kriegen ein paar Fische und trollen sich wieder. Und einer kam dann nachmittags nochmal. Wahnsinn, so nah dran war ich nur mal im Zoo. Hier waren wir auch zum ersten Mal im Indischen Ozean schwimmen. Arg kalt *bibber*.
Bilder im Sonnenschein:
Der Regentag (ungefähr der einzige, übrigens):
Coral Bay
In Coral Bay waren wir wegen der suboptimalen Busverbindung nur einen Tag, und den haben wir ausnutzen wollen und eine Bootstour gebucht, mit Schnorcheln und whale watching und so weiter. Wildlife Adventure. Zuerst einen Wetsuit und Flossen angepasst bekommen, dann mit dem Schiff rausgefahren, zum Schnorcheln mit Mantarays. Mein erstes Mal, sauanstrengend, aber schon irgendwie genial. Dafür hatten wir uns eine Wegwerf-Unterwasserkamera gekauft, die Bilder sind aber noch nicht entwickelt. Danach sind wir dann ein bisschen rausgefahren, whale watching. Zwei Mamas mit Kind gesehen, awesome. Davon gibt es leider keine Bilder, weil ich alle Hände voll damit zu tun hatte, mich festzuhalten, damit ich bei dem doch recht heftigen Seegang nicht über Bord gehe. Danach war dann leider das Boot kaputt, irgendwie hatte es den Auspuff zerlegt und die ganzen Abgase waren erst im Motorraum und dann auf dem Schiff. Passend zur Lunchtime ging es mir gar nicht mehr so gut. Seekrank werde ich eigentlich nicht, aber mir sind diese Abgase absolut nicht bekommen. Wir haben uns dann abschleppen lassen, sind dann später auf ein anderes Boot umgestiegen, aber die zweite Schnorcheltour habe ich mir dann nicht mehr gegeben. Zum Glück hatte sich mein Magen dann aber beruhigt. War insgesamt echt klasse.
Broome
Eigentlich wollten wir hier keine 3 Tage bleiben, aber wie gesagt, die Busverbindungen gaben es nicht anders her. Und Broome ist echt süß. Sehenswürdigkeiten:
Dinosour Footprints, leider nur bei sehr niedriger Ebbe zu sehen, die haben wir um ein paar Tage verpasst. Zur Entschädigung gab es einen Betonguss dieser Fußabdrücke. Außerdem fand ich den Farbkontrast total beeindruckend. Die erste Erfahrung mit einer unbefestigten Straße war hingegen nicht ganz so klasse. Mit dem Rad ist da kein Durchkommen, da hilft nur absteigen und schieben.
Cable Beach: ein traumhaft schöner, langer Sandstrand, und im Winter auch sicher, weil es da in der Regel keine Stinger gibt (eine Quallenart, sehr giftig, deshalb ist von Oktober bis Mai das Schwimmen verboten).
7 Kommentare:
What a great moment of reading blogs.
Toll, toll, tolle Fotos. Irre!
Ich will da auch wieder hin!
Wobei ich ja die Westküste gar nicht kenne.
Ich fand die Känguruhs auch niedlich. Zum Glück wurde ich nicht Zeugin davon, wie eines totgefahren wurde.
Und Koalas!! Die sind ja fast noch putziger! Habt ihr auch Koalas gesehen?
Koalas leider nicht. Die haben echt noch gefehlt zum Glück.
Ich wollte da gar nicht wieder weg! Selten, dass mir ein Urlaubsland so gefallen hat und so vielseitig war.
Wow! Was fuer schoene Fotos. Muss eine unheimlich geniale Reise gewesen sein.
Ja, war eine geniale Reise. Der einzige Haken war, dass wir eigentlich überall viel mehr Zeit hätten verbringen können.
Kommt aber noch mehr, das war noch längst nicht alles...
Was für tolle Fotos. Den Text hab ich noch nicht gelesen, bin aber schon total begeistert. Vor allen Dingen die Steinchen... Mensch, da möchte ich auch mal hin.
Bin auch noch dabei! Momentan auch hauptsächlich, was die Fotos angeht (Text wird überflogen - bin grad ein bisschen wechsel-zeit-arm bis -los).
Aber die Zeit, in den Bildern zu schwelgen, die nehme ich mir mehr als gerne. Toll!
Kommentar veröffentlichen