Sonntag, 27. April 2008

Von langsamen Pferden und rasenden Radlern

Ich bin heute laufen gegangen. Musste ja mal endlich meine neuen Schuhe einweihen. Außerdem war wunderbarstes Wetter, strahlender Sonnenschein. Das wiederum birgt ein paar Problemchen. Erstens bin ich noch nicht auf Sommer gepolt und von daher sehr langsam bei hohem Gefühl von Anstrengung. Aber das ist ja mal egal, Hauptsache Bewegung. Problem Nummer 2 ist die Pferdefraktion. Normale Pferde mit normalen Reitern auf Reitwegen finde ich prima. Pferde, die neben bei an der Ampel stehen und auf grün warten, finde ich ein wenig unheimlich (die sind so groß!), aber die tun mir auch nix. Kleine Pferde, die kleine Kinder tragen und von Mama oder Papa durch den Wald geführt werden, finde ich prinzipiell niedlich. Aber es ist ab und zu schwierig dran vorbeizukommen, besonders wenn sich 4 oder mehr Familien zusammengetan haben. Die Pferdeäpfel, die den Weg säumen und drohen, unter meine neuen Schuhe zu geraten, erwähne ich mal gar nicht. Heute gab es keine berittenen Katastrophen, alles gut. Problem Nummer 3 ist die Radfahrfraktion. Zuerst wurde ich von zwei Mountainbikern, die im Affenzahn den Reitweg runterbretterten und dann den Laufweg schnitten, fast über den Haufen gefahren. Finde ich unmöglich, in dem Tempo auf einem Waldweg unterwegs zu sein, der vor Spaziergängern (mit kleinen Kindern und Kinderwagen) und Läufern nur so wimmelt. Super gefährlich, da gibt es kein Halten mehr und es kann mir auch keiner sagen, dass er bei dem Tempo kontrolliert zum Stehen kommt. Auf dem Rückweg kam mir eine Familie mit drei Kindern entgegen, ich keuchte den Berg hoch, sie bretterten runter. Alles soweit kein Problem, wenn der Mini nicht arge Probleme mit dem Lenken gehabt hätte und der Große nicht völlig darauf verzichtet hätte, die Hände am Lenker zu haben. Freihändig den Berg runter finde ich, gelinde gesagt, bescheuert. Aber Mama und Papa waren so entzückt von dem schönen Wetter, dass sie das vermutlich gar nicht mitbekommen haben. Beherztes Ausweichen auf den Reitweg hat mich davor bewahrt, umgenietet zu werden. 10 Minuten später zwei Papas mit einem Haufen Kinder auf Mountainbikes. Bergab, schnell. Leider war auch der Weg ziemlich voll, und es kam, wie es kommen musste, Frau mit Kinderwagen schert nach rechts aus, Kind 1 auf Fahrrad will ausweichen, gerät zu weit nach rechts, bleibt mit der Pedale an einem Baumstamm hängen, der unmotiviert am Wegesrand rumliegt und geht über den Lenker. Kind 2 auf Fahrrad ist zu schnell, kann nicht bremsen, kann nicht ausweichen, fliegt ebenfalls auf die Nase. Die beiden Papas waren schon weg und wurden durch das Gebrüll dann gezwungen umzukehren. Ist zum Glück nichts weiter passiert, aber irgendwie frage ich mich dann doch, ob das sein muss. Vielleicht bin ich ja zu vorsichtig, aber wenn ich bergab fahre, auf belebter Strecke, dann rechne ich damit, dass die Leute mal im Zickzack laufen oder mal stehen bleiben und reduziere mein Tempo so, dass ich jederzeit noch bremsen kann. Volle Kanne laufen lassen geht nur, wenn’s einsam ist. Meine Meinung.

Trotzdem bin ich froh, dass ich laufen war. Obwohl meine Laufpartnerin mal wieder abgesagt hatte…

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